Vorwort
Man
kann nicht nicht-kommunizieren! Dieser Satz von Paul
Watzlawick beschreibt, dass auch mit Schweigen eine
Haltung eingenommen wird.
Interpretationen, die zwar immer möglich sind,
werden damit anderen überlassen, wodurch jedoch
ein potenziell breiteres Spektrum geboten wird, als
wenn klare Positionen erkennbar sind.
Kompetenz,
die Bereitschaft zur Problemlösung und eine klare
Linie wirken sich nachhaltiger aus als dezente Zurückhaltung
und stellen klar, wer mit besseren und sozialeren
Programmen aufwarten kann.
Aus
Sicht von Sicherheitswachebeamten liegt das Interesse
naturgemäß beim Thema Sicherheit, besonders
auch deshalb, weil vermutlich mehr als bei jenen die
nicht in diesem Bereich beschäftigt sind, bekannt
ist, in welche Richtung die zurzeit verfolgte Sicherheitspolitik
abdriftet. Dieses Fachwissen erweckt aber zugleich
auch ein enorm gesteigertes Interesse an Sicherheitsfragen,
die uns als Bürger dieses Staates, so wie jeden
anderen auch, betreffen.
Sicherheit
wird mehr und mehr zur Ware und Privatisierungen in
diesem Bereich gehören scheinbar schon der Tagesordnung
an. Welch fatale Folgen unkontrollierte Privatisierungen
nach sich ziehen können, wenn gleichzeitig massive
Einsparungsmaßnahmen bei der Exekutive vorgenommen
werden und der Staat sich somit seiner verfassungsmäßig
auferlegten Pflicht zur Wahrung der öffentlichen
Sicherheit entzieht, sind gut voraussehbar.
Der
Sicherheitsstandard wird sinken und nur noch Begüterte
können sich (privat) Sicherheit leisten, während
den sozial Schwächeren nach den Bereichen Bildung
und Beruf, noch auf anderen Ebenen der „Boden
unter den Füßen“ weggezogen wird
womit sie sich ungeschützt dem sich ständig
weiterentwickelnden Gefahrenpotential ausgesetzt sehen.
Diese
Situation kann dann wiederum von rechtsgerichteten
Randgruppen (vgl. die von der FPÖ initiierte
„Bürgerwehr“ in Graz) für ihre
Zwecke missbraucht werden. De facto trifft die so
sukzessive voranschreitende Aushöhlung der so
genannten Grundrechte wieder nur bzw. überwiegend
die sozial Schwächeren.
Mit
dem Thema Sicherheit kann man folglich parteipolitisch
punkten! Das hat bislang eine Partei bewiesen, die
sich selbst in den Status der „Sicherheitspartei“
gehoben hat, obgleich keine andere Partei, dieses
wichtige Thema betreffend, mit ihrem Programm weiter
davon entfernt ist als jene.
Tatsache
ist jedoch, dass diese Partei keinesfalls das Monopol
und schon gar nicht die Kompetenz zu diesem Thema
für sich beanspruchen kann.
Es
darf auch nicht der Eindruck entstehen, dass durch
die Einvernahme dieses Themas alle in diesem Bereich
tätigen Personen und schon gar nicht solche die
vom Staat mit exekutiver Gewalt ausgestattet sind
politisch in die rechte Ecke gerückt werden.
Für
die Demokratie ist es gefährlich, den Sicherheitsstandard
innerhalb des Landes und der städtischen Ballungszentren
schlecht zu reden. Noch gefährlicher ist es allerdings
durch Missachtung von Problemen, erkennbaren Entwicklungen
und Trends und durch ein zum Selbstzweck verkommenes
Sparen tatsächlich die innere Sicherheit zu vernachlässigen
oder gar preiszugeben.
Ähnlich
verhält es sich, wenn auf Ebene der Kommunalpolitik,
um dem Wunsch, früher vorhandene Zustände
aufrecht zu erhalten, zu entsprechen, Institutionen
die durch die Bundesebene an den Rand des Zusammenbruchs
gedrängt wurden, schön geredet werden, insbesondere
dann wenn aufgrund von nicht vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten
der tatsächliche Zusammenbruch durchaus im Bereich
des Möglichen ist.
Tatsache
ist, dass das Thema „Sicherheit“ demokratiepolitisch
zu sensibel ist, als dass es den anderen Parteien
überlassen werden darf. Es muss auch von der
Sozialdemokratie mit klaren und stimmigen Positionen
besetzt werden.
Das
Team der
Themensektion Sicherheit |